Geschichte
1882 Die Vereinsbelegstelle „Siebentischwald“: Gegründet wurde die Belegstelle im Jahre 1882, seit 1930 betreut von Imkermeister J. Reiter mit der Rasse Nigra. Die Augsburger Vereinsführung wollte 1865/69 auch auf die neue Rasse Carnica umstellen und entzogen Herrn Reitner die Benutzung der Belegstelle Siebentischwald. Herr Reitner richtete sich eine private Belegstelle in Langenneufnach – Richtung Vesperbild ein.
1955 Die private Belegstelle von Johann Höfer im Anhauser Tal, Waldung Rauher Forst: Rasse Carnika – Carnica sklenar seit 1955/56
1938 Belegstelle Weisinger Forst: 1938 wurde im Weisinger Forst eine kreiseigene Belegstelle aufgebaut. Belegstellenwart war Herr Schuhmair aus Weisingen. Das Vatervolk war von der Rasse Nigra. Diese Belegstelle war vom Landesverband anerkannt. Nach Kriegsende vergammelte die Belegstelle wegen finanzieller Nöte. Am 15.04.1950 wurde von den Mitgliedern des Lauinger Vereins beschlossen, die Belegstelle „Weisinger Forst“ wieder aufzubauen. Die Einweihung fand dann im Juli 1950 statt. Als Belegstellenwart stellte sich Georg Tausend aus Altenbaindt zur Verfügung. Das Vatervolk der Rasse „Carnica“ wurde vom Kreisverband gekauft. Der Landesverband entzieht am 10.01.1970 der Belegstelle die Berechtigung. Sie wird aufgelöst; die 4 Bienenkästen des Kreisverbands wurden verkauft
Die privaten Belegstellen von Schmidtner und Höfer lagen nur 5,5 km auseinander, so daß es hier immer wieder zu Reibereien gekommen ist, die Reinzucht der Nigra zu gefährden.
1967 Geistiger Vater für dieses Projekt war der Fachberater für Bienenzucht in Unter- u. Mittelfranken und ab 1967 für Schwaben mit Sitz in Donauwörth, der uns allen bekannte Josef Herold aus Stadtschwarzach/Kitzingen. Herr Josef Herold war auch in Jahre 1965 der Gründer der Belegstelle „Gramschatzer Wald“ und kannte somit die Schwierigkeiten beim Aufbau einer solchen Einrichtung. Auch die mehrjährigen Zankereien mit der Umstellung der Bienenrasse Nigra zur Carnica veranlaßte den Fachberater für Bienenzucht Josef Herold, im Kreisverbandsgebiet von Augsburg eine Belegstelle einzurichten. Es war auch eine Grundidee, eine Belegstelle in Nordschwaben zu gründen, nachdem es in Schwaben 2 Belegstellen im Süden gab und zwar Gunzesried-Ostertal, gegründet 1956 und Bleckenau gegründet 1961 und eine im Norden, die aber vergammelt war.
1968 Erst durch den Bezirksbeschluß von Neuburg/Donau am 9. März 1968 konnten dann auch die Nachbarimker – Kreisverbände überzeugt werden, sich an der Errichtung einer Belegstelle zu beteiligen.
In der Niederschrift der Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes Imker Augsburg vom 17.3.1968 wurde folgender Beschluß gefaßt: Gründung einer Reinzuchtbelegstelle der Rasse Carnica Troiseck im Scheppacher Forst. (Kreisvorsitzender Paul Kramer)
Der Bezirksverband stellt für diese Unternehmen 1000 Mark zur Verfügung. Es wurde eine Arbeitsgemeinschaft gebildet von den Kreisverbänden Augsburg, Dillingen Günzburg, Krumbach und Wertingen.
Am 7. April 1968 fand in Gabelbach (Lkrs. Günzburg) eine Versammlung statt, zu der Herr Ulrich Kastner (Bezirksvorsitzender aus Augsburg) die Imker und Züchter des Bezirksverbandes Schwaben geladen hatte. Zweck dieser Zusammenkunft war die Gründung und Einrichtung einer Reinzuchtbelegstelle in Nordschwaben. Man hatte diese Gegend gewählt, da die Landkreise Günzburg, Augsburg, Dillingen und Wertingen sich fast berühren.
Am 23.06.1968 wurde Josef Herold zum Belegstellenleiter bestimmt. Bis es aber soweit war, mußten noch weitere Zusammenkünfte im engeren Kreis stattfinden. Bei der Versammlung in Gabelbach schlug der Revierförster Karl Weigert aus Freihalden ein Gebiet nahe der Autobahn bei Kilometer 80 (an einer Brücke) vor. Die Zufahrt von beiden Richtungen konnte direkt von der Autobahn aus geschehen. Bei einer Besichtigung an einem Wochenende mit etwa 15 Züchtern, dem Revierförster, Herrn Kastner und Herrn Herold war man der Meinung, einen besseren Platz gibt es wohl nicht. – Teilnehmer waren unter anderem noch: Paul Kramer aus Dinkelscherben, Johann Höfer mit seinem Sohn Werner Höfer, später Kreisvorsitzender von Augsburg, Georg Auer von Walkertshofen und Wilhelm Mayer von Gessertshausen, Leonhard Wiest von Lauingen – Der Antrag der Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen, zur Benutzung der Waldwege für die Ein- und Ausfahrt wurde von der zuständigen Autobahnmeisterei wegen zu großer Unfallgefahr abgelehnt. Auf der Suche nach einem neuen Platz wurde dann der Kreisvorsitzende Paul Kramer aus Dinkelscherben fündig. Nach einer neuerlichen Besichtigung war man sich einig, einen gleichwertigen Platz gefunden zu haben über die Anfahrtsmöglichkeit von der B10 Burgau-Zusamarshausen (Zubringer über die Autobahnausfahrten Zusamarshausen und Burgau). Nachdem auch der Revierförster mit einigen Einschränkungen seine Zusage gegeben hatte, wurde das Waldgebiet „Scheppacher Forst“ „Weisser Stein zur Belegstelle in Nordschwaben. (Rasse: Carnika Troisek
Um den Belegstellenbetrieb aufnehmen zu können, mußte man, wie oben schon erwähnt, noch einige Male zusammenkommen. So auch am 23.6. wo Herr Herold die Belegstellenordnung bekannt gab. Anlieferung und Abholung war am Dienstag, Donnerstag und Samstag jeweils von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Ebenfalls in dieser Versammlung wurden die Gebrüder Müller aus Roßhaupten u. Konzenberg zu Belegstellenwarten bestimmt. Die Züchter und Anlieferer mußten sich bei diesen Herren melden, bekamen eine Nummer und gegen geringe Gebühr den Belegstellenausweis. Zur Kontrolle waren die Nummern an den EWKs anzubringen.
Großen Widerstand gab es zum Teil bei denen im Schutzgürtel von damals 5 km liegenden Imkern, bei der Umweiselung ihrer Völker. Erst der Nachfolger von Herrn Herold als Fachberater in Schwaben und Zuchtobmann Herr Josef Bergmeier konnte sich damit durchsetzen, nachdem er den Imkern über 2000 angezogene Weiselzellen von Nachzuchten aus Erlangen zur Verfügung stellte und auch selbst einweißelte. Es war nämlich bekanntgeworden, daß einige Imker diese Zellen für 2 DM weiter verkauften, anstatt sie in ihre Völker einzuweißeln.
Kurz sei noch geschildert, wie Herr Herold am Sonntag, 30.06. die als ausreichend erachteten 4 Vatervölker auf die Belegstelle brachte. Die damals anwesenden Imker staunten nicht schlecht, als Herr Herold mit einem VW-Bus ankam und von den 4 Völkern bei geöffneten Fluglöchern lediglich eine Hand voll Bienen an den Fenstern des Wagens waren und das bei einer Fahrt von einigen Stunden und weit über 200 km. Er stellte die ersten Drohnenvölker zur Verfügung und lieferte ca 500 unbegattete Königinnen. Im Jahr 1969 kamen je 4 Vatervölker von Paul Kramer und Johann Höfer zur Belegstelle als Drohnenvölker, so daß die Belegstelle mit 12 Drohnenvölkern ihren Betrieb aufnehmen konnte
von bis | Belegstellenleiter |
1968 – 1972 | Josef Herold |
1972 – 1983 | Paul Kramer |
1983 – 1988 | Walter Kretschmer |
1988 – 2004 | Josef Stieger |
2004 – 2008 | Manfred Sailer |
2008 – 2016 | Wilfried Baerlecken |
2017 – | Josef Strobel |
Quellen:
Kreisverband Augsburg, Werner Höfer
Kreisverband Dillingen, Leonhard Wiest u. Michael